Fokus der Chinesischen Finanzverwaltung bei der Prüfung von Verrechnungspreisen
Automobilindustrie in China
Die SAT vertritt den Standpunkt, dass chinesischen Tochtergesellschaften internationaler Automobilkonzerne ein Teil der lokal erwirtschafteten Überrenditen („excess profits“) zusteht. Als Gründe hierfür werden Marktzugangsbeschränkungen in der Industrie, damit einhergehend vergleichsweise hohe Marktpreise, niedrigere Kosten für Arbeitskräfte und Rohmaterial genannt, sowie die im internationalen Vergleich hohe Wettbewerbsfähigkeit der chinesischen Volkswirtschaft. Zudem werden laut SAT internationale Automobilmarken in China häufig durch lokale Marken eines Joint Venture-Partners ersetzt. Die SAT hat in diesem Zusammenhang betont, dass landesweit koordinierte Verrechnungspreisprüfungen im Automobilsektor geplant sind.
Schlussfolgerungen
Bereits in den vergangenen Monaten wurden diese Themen wiederholt von der SAT diskutiert. Für internationale Konzerne (nicht nur im Automobilsektor) mit Tochterunternehmen in China empfiehlt es sich daher, ihre Verrechnungspreise und Verrechnungspreisdokumentationen vor diesem Hintergrund zu überprüfen. Der Schwerpunkt sollte dabei auf einer Analyse der relevanten Faktoren für die Entstehung existierender immaterieller Wirtschaftsgüter und lokal erwirtschafteter Überrenditen liegen, um eine fremdübliche Zuordnung dieser Wirtschaftsgüter und Überrenditen sicherzustellen.